9 August 2020 – #08 – FRA/Mont Blanc – 4810 m ü. NHN

Einige Wochen vor der Besteigung des Mont Blancs, hatte ich mich in einer Nacht überlegt welche Berge ich in der nahenden Saison besteigen wollte. Nach kurzer Überlegung hatte ich mich auf den Mont Blanc eingestimmt. Überall konnte allerdings vernommen werden, wenn man das Ganze nicht an einem Tag machen möchte, eine Hüttenreservierung nur sehr schwer und nur an wenigen Momenten im Jahr zu bekommen ist. Naja, das stimmt bestimmt auch, aber nicht in dem Jahr von Corona! 4 Wochen vor dem geplanten Termin konnte ich noch für die Tête Rousse Hütte eine Nacht buchen, es waren auch noch viele weitere Matratzen im August frei!

Somit konnte mein Traum Der Mont Blanc ( 4810m ) – doch recht schnell wahr werden. Da wohl viele an der fehlenden Akklimatisierung, am vergleichsweise einfachen (Aber gefährlich, dank dem unberechenbaren Grand-Couloir) Aufstieg scheitern, war eine gute Planung im Voraus notwendig.

  1. Tag Anfahrt, Aufstieg und Übernachtung zur Hohsaas Berghütte (noch ein kleiner Spaziergang auf 3450m).
  2. Tag Aufstieg auf das Lagginhorn auf 4010m.
  3. Tag Auffahrt und Aufstieg von Zermatt auf das 4150m hohe Breithorn + „Spaziergang“ auf 4300m als Überschreitung.
  4. Tag Körper entspannen und Fahrt zur Nid d’Aigle sowie Aufstieg zur Tête Rousse Hütte. Geplant war für 23:45 Uhr der Start Richtung Refuge Gouter und folgend der Gipfel.

Ich hatte bereits um 15 Uhr mein Abendessen zu mir genommen, mein Rucksack vorbereitet und mich zum Schlafen gelegt. Um 17 Uhr bin ich dann auch tatsächlich eingeschlafen, allerdings für nur etwa 15 Minuten, mein Körper hatte das wohl eher als Power Nap wahrgenommen, mein Plan bis um 23:45 zu schlafen war dahin, um 22:20, wo ich weiter wach liegend war, entschied ich die raschelnden unruhigen Massenraum mit 19 anderen Personen zu verlassen und mich Richtung Weiterweg zu begeben.

Wenigen Minuten nach dem Start, war ich bereits am Grand-Couloir wo ich dann etwa 20-25 Minuten verweilte, weil für mich schlicht kein Übergang zu sehen war, ich hatte mich im Voraus viele Informationen, Bilder und Videos dazu angesehen, es sah aber im Dunklen, auch mit 1500 Lumen nicht nach einem Weg aus. Im Hintergrund näherte sich allerdings ein weiterer Leuchtkegel, auf welchen ich dann wartete. Er stieg netterweise vor, allerdings ich falsch nach, was zu einem, gefühlt, dramatischen Moment geführt hat. Ich lief wohl etwas zu weit unterhalb des richtigen Weges und musste dementsprechend zu diesem gegen Ende aufsteigen, beim Aufstieg nutze ich dazu eine Kies/Geröllhalde, welche mich allerdings nicht trug und somit rutschte ich etwas ab……….

Nachdem ich diesen Moment verarbeitet hatte ging es weiter hinauf Richtung Refuge Gouter, im weiteren Verlauf hatte ich niemanden mehr vor mir, hinter mir gingen allerdings auf dem Gletscher Richtung Dome de Gouter einige Lichter an.

Dank der guten Akklimatisierung hatte ich keinerlei Beschwerden beim Aufstieg. Leider war ich allerdings damit auch nochmals schneller als ich, nachdem ich früher losgezogen bin, erwartet hatte, langsamer laufen oder am Gipfel warten, war allerdings bei gefühlter Temperatur von -12 – -20 C° keine Option. Gegen 04:30 war ich dann am Gipfelplateau – ohne Sonnenaufgang und ohne Dämmerung, etwas schade natürlich. Und so war ganze zusammengefasst eine schöne Wanderung bei Nacht!

 

Für eure Planung noch die Zeiten:

Tag 1:

Nid d’Aigle -> Tête Rousse: 1:40h

 

Tag 2:

Tête Rousse -> Refuge Gouter: 2:00h

Refuge Gouter -> Dome de Gouter: 1:30h

Dome de Gouter -> Vallot Biwak: 1:00h

Vallot Biwak -> Gipfel: 1:00h

 

Aufstieg 5:30 h

Pause im Gipfelbereich 5 min

 

Gipfel -> Refuge de Gouter: 1:50h

Pause 15min

 

Refuge de Gouter -> Tête Rousse: 1:30h

Pause 5min

Tête Rousse -> Nid d’Aigle: 0:40 h

 

Das Tempo war zügig und ist als Seilschaft sicher schwer zu halten.

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